Unser geschichtlicher Werdegang im Überblick ...
Der Gründungskommers des Corps Vandalia fand am 3. März 1894 statt. Durch die intensiven Bemühungen des Verbandes alter Corpsstudenten in der Steiermark unter dem Vorsitzenden und Gründungs-Alten-Herren, Professor von Zwiedenek-Südenhorst, sowie durch personelle Unterstützung bzw. Überlassung von 6 Mitgliedern des Corps Joannea Graz gelang die erfolgreiche Gründung des Corps Vandalia.
Die noch kleine Altherrenschaft entstammte zum Teil den ehemaligen Corps Tartarus, Gothia I und Gothia II sowie aus den Reihen alter Corpsstudenten in der Steiermark.
Als Bundfarben wurden rot-gold-rot bestimmt und vom Banner prangt ein goldener Drache auf rotem Grund - das (angebliche) Wappentier des historischen Stammes der Vandalen. Als Waffenspruch wurde "Gladius ultor noster" gewählt, und als Wappenspruch "Nusquam retrorsum".
Das "Niemals zurück", ein Glaubenssatz des revoltierenden und frei werdenden Geistes um die Mitte des 19. Jahrhunderts, war und ist Gelöbnis und Verpflichtung zugleich. Die Gründer bzw. Stifter unseres Corps definierten damit nicht nur die Lebensaufgabe ihrer Vereinigung, sondern auch die Lebensverpflichtung ihrer Mitglieder.
Das junge Corps entwickelte rasch zu einer eigenständigen Größe im Grazer Couleurleben und bereits in jener Anfangszeit kommt es zu den ersten offiziellen Kontakten zu unseren späteren Kartellcorps Montania Leoben und Alemannia Wien. 1919 erfolgte schließlich die Aufnahme der Vandalia in den Dachverband KSCV. Die politischen Wirren der 30er Jahre, der unsägliche nationalistische Irrweg des Dritten Reiches, die schweren Jahre des Zweiten Weltkrieges, sowie die anschließende Besatzungszeit verursachten die Auflösung des Corps Vandalia von 1937 bis 1954.
Nach nahezu 17 Jahren ruhendem Aktivbetrieb wurde zum 60. Stiftungsfest dieser wieder aufgenommen, und trotz der wirtschaftlichen Probleme der Nachkriegszeit gelang es letztlich, ein Corpshaus in attraktiver Lage, inmitten der Grazer Altstadt, zu erwerben. Es folgte ein Wiedererblühen der Verbindung durch starke Aktivgenerationen, vor allem in den späten 60er Jahren. Auch die offiziellen Kontakte im schwarzen Kreis des KSCV wurden seit damals stetig ausgebaut.
Heute, kurz nach seinem 120. Stiftungsfest, stellt das Corps Vandalia eine traditionelle studentische Korporation dar, die wie seit jeher schon mit beiden Beinen fest im Leben steht.
Wir bekennen uns als Corpsstudenten prinzipiell zu einer konservativen Grundhaltung. Unter konservativ verstehen wir im besten Sinne des Wortes "erhaltenswerte Denk- und Handlungsmuster, sowie Traditionen, welche die Kontinuität des gesellschaftlichen Konsens sichern". Ebenso verstehen wir darunter, dass dieser Konsens einer ständigen Überprüfung bedarf, dass obsoletes ausgesondert, das eine oder andere modernisiert - vor allem aber bewährtes erhalten bleibt!